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Acrylgemälde – Die Umarmung

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Die Umarmung

Rosie Jackson 2005
Mischtechnik auf Leinwand, 60 x 50 cm

Das Leben ist ein vielschichtiger Kuchen. Einige Lebensdurchreisende sind damit zufrieden, auf der Oberschicht zu verweilen, bei der Butterkrem (gelbe Fläche) oder dem Zuckerguss (dicke rosarote Schicht). Sie spüren kein Bedürfnis diese “Friede, Freude, Eierkuchen”-Existenz in Frage zu stellen und merken nicht, dass etwas nicht stimmt (schwarze Umrandung). Überzeugt von ihren eigenen Tugenden, übernehmen sie für „negative“ individuelle oder globale Ereignisse keinerlei Verantwortung. Statt das Negative in sich selber zu umarmen, grenzen sie sich davon ab. Wenn das „Schicksal“ umso plötzlicher zuschlägt, betrachten sie sich als Opfer einer furchtbaren Tragödie (die dicke schwarze Paste), die mit ihrem eigenem Verhalten gar nichts zu tun hat. 

Unterhalb vom Zuckerguss und der Butterkrem befinden sich Schichten des erweiterten Bewusstseins. Die breite mittlere Schicht zeigt, wie verschiedene Figuren mit dem „Negativen“ oder mit ihren Problemen umgehen. Die „Probleme“ sind nicht mehr zusammen geschmolzen in einer undefinierbaren schwarzen Masse, sondern sind zu etwas weniger belastenden farbige Bälle geworden.

Ein Mann hängt sich auf. Der Buddha meditiert über seinem Problem, und hofft auf eine intuitive Antwort. Die blaue Frau versucht fünf Probleme auf einmal zu bewältigen, was ihr universelles Ansehen einbringt und ihr Ego nährt, was aber gleichzeitig Selbstverletzung verursacht. Die schwarze Frau dreht einem großen Problem ihren Rücken zu und widmet sich stattdessen einem kleinen Problem. Eine Figur versteckt sich hinter einer dunkelgrünen Manipulationsmaske. Die Maske verhindert eine klare Sicht. Die blaue armlose Figur hinter den Blättern kreiert ein Problem in ihrem eigenen Gehirn durch pure Einbildungskraft, und sie erbaut weiterhin ihren Weg mit Strategien der Selbstverteidigung (Schutzblätter). Der Mann links hat zugelassen, dass sein Problem solche riesige Dimensionen erreicht hat, dass es ihn zu Boden drückt. Der grüne Mann umarmt stattdessen sein Problem. 

Unterhalb der breiten mittleren Schicht bieten die grünen und lachsfarbenen Wellen eine weitere Möglichkeit zur Bewusstseinserweiterung. Die weinrote Schicht zeigt uns die große Bedeutung der Stille und der Langsamkeit. Die Spiegelschnecken deuten darauf hin, dass wir Beziehungen schätzen sollen als Spiegel von uns selbst (Schnecken, die zu den Hermaphroditen gehören, erkennen sich selber in jeder Begegnung). Die Wachaugen mahnen uns zur ständigen Wachheit, und die Bäume symbolisieren unsere Einheit mit der Natur. Hier umarmt der grüne Mann sich selber und erkennt zugleich seine eigene Göttlichkeit und Kreativität. 

Wenn wir weiter gehen durch den türkisen Fluss, erreichen wir wieder eine tiefere Schicht. Dies ist der Ort, wo Transformation möglich ist (Veränderungsschlange). Kopflose Körpervasen reagieren intuitiv vom Herzen, vom Verstand unberührt, und Hungerfische sind auf ständiger Suche nach spiritueller Nahrung. Nachdem wir durch diese verschiedenen Ebenen des Bewusstseins gereist sind, kommen wir ans Ziel: wir erleben eine neue, multi-dimensionale Welt (unten rechts) geprägt durch Freude, Liebe und Einssein mit allem was ist.