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Acrylgemälde – Die dunkelste Stunde der Nacht

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Acrylgemälde – Die dunkelste Stunde der Nacht Detail Acrylgemälde – Die dunkelste Stunde der Nacht Detail

Die dunkelste Stunde der Nacht:
Unfälle, die passiert sind
Unfälle, die im Traum passiert sind

Rosie Jackson 2003
Acryl auf Leinwand, 100 x 80 cm

Die dunkelste Stunde der Nacht kommt kurz vor dem Sonnenaufgang. Bevor wir in die höheren Ebenen der Erleuchtung kommen können, bevor eine Veränderung unseres Bewusstseins stattfinden kann, müssen wir dunkele Stunden der Selbsterfahrung und Selbsterkenntnis erleben – ein oft schmerzhafter Prozess. Diese Figur, zum Beispiel, die sich missverstanden, ungeschätzt und verlassen gefühlt hat, erkennt jetzt ihren eigenen Anteil an ihre Geschichte. Sie hat ihre Bedürfnisse nicht beachtet und hat um Hilfe nicht rechtzeitig gebeten. Ihre grundliegende Liebe zu anderen, aber auch ihre Angst abgeschoben zu werden, haben sie dazu veranlasst, zu viel zu geben und zu viel Verantwortung zu übernehmen. Dadurch hat sie sich selber Schaden zugefügt. 

Die Haare sind noch im Halblicht, umgewickelt von krummen Selbstfindfingern an der Stirn, und andere gebogene Finger kreisen in einer kleinen Gebärmutter rechts. Im Haar hängt auch die hängende Frau: Ihr Kopf ist mit Verantwortung und Inspiration zugleich überladen. Der Fuß in der Mitte, wo vier Zehen abgeschnitten worden sind (ein Unfall, der in einem Traum vorgekommen ist), symbolisiert gravierende Selbstbeschneidung. Flammen brennen ein Teil des Haares (ein Unfall, der mir in Wirklichkeit passierte) – ein Zeichen, dass die Kraft zerfließt. Solche so genannte „Unfälle“ sind eigentlich keine Unfälle, sondern Ereignisse, die uns warnen und unsere Wahrnehmung erweitern können. 

Die Hungerfische im Meer sind disorientiert und isoliert. Aber die Kerzen – Symbole der Neuerkenntnis und Hoffnung – zeigen den Weg zum Licht und zum goldenen Bogen. Die zweiköpfige Veränderungsschlange deutet auf das Ende des Getrenntseins und auf den Anfang des Wissens, dass wir alle eins sind. Das Gesicht ist schon halb vom Licht überflutet, und ist auch mit der Sonne vereint. Noch sind die Augen zu und im Schatten, aber sie werden sich bald öffnen und die Schönheit des neuen Tages und eines neuen Lebens erblicken.