Path of Love
Rosie Jackson 2007
Acryl und Ölkreide auf Leinwand, 50 x 60 cm
Liebe ist das Einzige, womit wir gegen die Zerstörung unserer Erde steuern können. Stattdessen folgen wir auf diesem wundervollen Planeten einem Pfad der völligen Selbstzerstörung. Umgeben von Krieg, Hungernot, Ausnützung, Umweltkatastrophen, Menschenrechtsverletzungen und Armut verzweifeln wir, beklagen uns empört über „die Anderen“ und resignieren mit den Wörtern „Da kann man halt nichts machen“. Aber das äußere Chaos widerspiegelt das Innere. Der Krieg ist in uns, und die „Anderen“ sind wir. Jeder Einzelne verändert das Gesamtbild durch die Bereitschaft, seine eigene wunden Stellen, Aggressionen und Projektionen anzuschauen und zu bearbeiten. Wie würde die Welt ausschauen, wenn sich alle an den Path of Love halten, wenn jede Entscheidung aus Liebe entsteht?
Am Anfang vom Path of Love steht eine dunkelhäutige Frau, die ein Geschenk in ihrer Hand hält. Sie ist die Göttin, die gebärt, die Leben schenkt, die ihren eigenen Körper dafür zur Verfügung stellt. Hinter ihr ist der Gott, der befruchtet, unterstützt und schützt. Der Path of Love folgt einer goldenen Linie und fließt vorwärts wie ein Fluss, ohne Hast, ohne Angst, in Richtung Herz. Den Path of Love zu begehen heißt der Intuition folgen, Dankbarkeit spüren, positive Gedanken entwickeln, alte Verhaltensmuster erkennen, das Ego überwinden und unmittelbar aus dem Herzen reagieren wie ein kleines Kind. Hier wird alles ohne Ausnahme geliebt: Menschen, Bäume, Blumen, Probleme, Kriminelle im Gefängnis und sich selber. Die kleine weiße Figur gibt sich eine Selbstumarmung.
Reisende werden durch Entscheidungen aus Angst vom Path of Love herunter geworfen in die dunklen Löcher des Verzweifelns und Passivität. Hier ist das Wasser still die Flaschenpost mit Hilferuf kommt nicht weiter. Der Mann auf der Leiter, die zum Path of Love wieder hinaufführt, wird durch ein Schild (Danger: “Do not proceed“) gewarnt. Liebe wird als etwas Gefährliches und Unvernünftiges präsentiert. Abseits vom Path of Love ist das Leben monoton und unausgelebt, symbolisiert durch den einseitig gewachsenen Schmetterling. Der Reisende, der sein Ego nicht loslassen konnte, hat auch den Path of Love verlassen. Er sitzt unglücklich und isoliert wie ein König auf seinem Thron.