THE WORLD – REALITY
Tableau D

Die Suche nach Ausdruck

Rosie Jackson 2007
Acryl auf Leinwand, 100 x 120 cm

THE WORLD – REALITY
Tableau D, Detail 1

Global Villager 85, ein Mann aus Nigeria, umarmt sein Dorf und sein Besitz

Global Villager 68, eine dicke Italienerin am Strand

Global Villager 44, ein 17-jähriges iranisches Mädchen in der Zeitung, wird wegen sexueller Aktivität gehängt

Global Villager 72, ein spanisches muslimisches Mädchen, das von ihrem wütenden Vater geschoben wird

Global Villager 80, ein grüner afrikanischer Junge aus Botswana, der Abfall sortiert

Global Villager 77, eine Frau aus Senegal, dargestellt als Schlange

Global Villager 82, ein schreiendes Baby aus Cameroon

Global Villager 81, Nomade aus Niger, in der Wüste mit seinem Kamel

Wie oft drücken wir uns aus? Wie oft geben wir unsere wahren Gefühle zu? Die große Italienerin kann ihre „Schwächen“ nicht ansprechen, was sie leer, unauthentisch und apathisch macht.

Der Nomade aus Niger schweigt wochenlang während seiner Wüstenüberquerung mit seinem Kamel. Er symbolisiert alle, die lieber schweigen als sich auszudrücken. Einige, wie der reiche Nigerier kommunizieren zwar, sind aber so mit sich selber beschäftigt, dass sie die Bedürfnisse anderer nicht genau wahrnehmen.

Ausdruck der Sexualität wird verpönt: das 17-jähriges Mädchen aus Iran wird wegen ihrer gelebten Sexualität gehängt.

Unterdrückung der Wut wird schon in frühen Jahren gelernt: das Baby aus Kamerun erkennt, dass sein unaufhörliches Schreien dazu führt, dass andere die Geduld verlieren und sich nicht mehr um es kümmern.

Wie wäre das Leben in einer angstfreie Welt?

Oft liegt Angst hinter der Entscheidung, uns oder unsere Emotionen zu verbergen: die zurückhaltende Frau aus Senegal resigniert; sie sitzt einsam in ihrem selbstgebauten Käfig. Jedoch weiß sie, dass sie ihre alte Haut abwerfen kann, denn sie hat den Körper einer Schlange.

Im zweiten Bild, THE WORLD – VISION, – wenn sie die Pelikane und ihre flexiblen Hälser beobachtet – bekommt sie selber Mut und benutzt ihren eigenen Hals zum vermehrten Ausdruck. Dabei verliert sie ihre Ängste, gewinnt Spontanität und fängt an eine „goldene Zeit“ zu erleben.

THE WORLD – REALITY
Tableau D, Detail 2

Das größte Element auf diesem Tableau ist der riesige Vulkan Stromboli in Italien. Sein „normales“ Verhalten besteht aus „kleinen“ Explosionen in kurzen, ziemlich regelmäßigen Abständen. Wenn wir Stromboli personifizieren könnten, wäre dies jemand, der sofort Wut ausdrückt, statt sie jahrelang mit sich herum zu tragen.

Gefahr besteht dann, wenn Wut sich ansammelt und erst viel später plötzlich „explodiert“. So kann es dazu kommen, dass wir eine Person verletzten, die wenig damit zu tun hat. In der Natur wird gestaute Energie auf natürliche Weise herausgelassen

THE WORLD – REALITY
Tableau D, Detail 3

Global Villager aus Italien: Frau, 56 Jahre alt, unreligös, kann lesen und schreiben, übergewichtig, raucht, trinkt, lesbisch

THE WORLD – REALITY
Tableau D, Detail 4

Tableau D zeigt die verschiedensten Kommunikationsmethoden (hier, ein Mobiltelefon). Durch das Internet ist die ganze Welt plötzlich erreichbar, aber es mangelt trotzdem an persönlicher Kommunikation.

Global Villager aus Russland: Die dunkle grüne Hand greift nach einer Banknote, die wertlos ist. Die Hand gehört einem reichen Russen, der sich fast nie auf eine emotionelle oder geistige Ebene einlässt. Statt seine Liebe durch persönliches Engagement oder Ausdruck zu zeigen, tendiert er dazu, Geschenke zu machen, und fühlt sich dabei etwas „leer“. Er hält ausschließlich an einem materiellen Weltbild fest.

Global Villager aus der Schweiz: Bürgerliche Schweizerin, eine Biologielehrerin, wird sich während einer Reise nach Sri Lanka ihres konditionierten Verhaltens und der Repression ihrer Sexualität bewusst. Sie sieht riesige Dschungelbienen und besichtigt einen Palast, in dem früher ein König und seine 500 Frauen hausten.

THE WORLD – REALITY
Tableau D, Detail 5

Über dem Vulkan schlängelt sich eine große blaue Schlange durch den Himmel. Sie ist ein Symbol der Veränderungsmöglichkeit. Die Gruppe von orangen Kaulquappen kündigen neuen Wachstum an. Die Windkraftanlage zeigt, dass neue Energiequellen vorhanden sind.