THE WORLD REALITY
Tableau B
Die Suche nach Verantwortung
Rosie Jackson 2007
Acryl auf Leinwand, 100 x 120 cm
Rosie Jackson 2007
Acryl auf Leinwand, 100 x 120 cm
Global Villagers 33 und 34, eine indische Bettlerin aus Kalkutta mit dem Kind, das sie absichtlich deformiert hat, damit sie durch Betteln mehr Geld verdient
Global Villager 24, ein indischer Junge aus Andra Pradesh, der auf seinem Kopf eine Mischung von Wasser und Pestiziden trägt
Global Villager 25: ein reicher Inder aus Bombay in einem bequemen Sessel, der an sein Hochzeitsphoto denkt
Global Villager 31: ein durch Uranium deformierter Junge aus Jaduguda, der in einem grauen Karton liegt
Global Villager 39: ein Mädchen von den Philippinen, das Kleidung in einem grünen Eimer wäscht
Inwiefern übernehmen wir Verantwortung für unsere Entscheidungen? Dieses Tableau zeigt einige Global Villagers, die vor sich hinleben, ohne tief nachzudenken oder Verantwortung zu übernehmen. Andere, wie das Mädchen aus den Philippinen, übernehmen für ihre Familie so viel Verantwortung, dass sie selber zugrunde gehen.
Der reiche indischer Geschäftsmann aus der Filmwelt verdient zwar viel Geld zur Unterstützung seiner Familie, dennoch verbreitet er wissentlich Syphilis.
Durch Uranium-Vergiftung in der Natur ist das Wachstum von dem indischen Jungen schwer beeinträchtigt. Weil sie sich aber so schämt, versteckt ihn seine Mutter in einem Karton aus Pappe. Dadurch versteckt sie auch die Folgen von unverantwortlichem Handeln.
Überdurchschnittlich hohe Fluorwerte im Trinkwasser von einem indischen Dorf der Heimat von Global Villager 24 hat ähnliche Auswirkungen. Die Behörden sind verantwortlich, aber die Dorfbewohner nehmen dies bis zu einem gewissen Grad stumm hin. Unverantwortlich sind sie auch selber in der Art und Weise, wie sie Pestizide verwenden.
Ganesha der Elefanten-Gott (Mitte) ist die Gottheit des Erfolgs und der Weisheit, aber auch Zerstörer der Eitelkeit und Selbstsucht, die uns von verantwortlichem Verhalten abbringen.
Hier wird das offizielle Hochzeitsphoto vom Global Villager 25 aus Bombay gezeigt. Mit seinen 17 Jahren steht er jung und stolz neben seiner 15-jährigen Braut, die danach sechs Kinder zur Welt gebracht hat.
Jetzt, als sehr erfolgreicher Geschäftsmann, der die finanziellen Bedürfnisse seiner Familie mehr als deckt, kann er nicht verstehen warum sie ihm seinen wohlverdienten Respekt verweigern. Kein Wunder also, dass er seine Befriedigung öfters woanders sucht
Dieser Ausschnitt zeigt vier Global Villagers. Die Figur in der Mitte, die auf ihrem Bett sitzt, ist eine schwangere russische Frau, die Abtreibung als Verhütungsmethode benutzt, ohne der emotionalen Auswirkungen auf sich selber bewusst zu sein.
Rechts steht eine Studentin aus der Mongolei vor einer russischen Statue, die sie begeistert. Die Frau, die auf Essen in einer Warteschlange wartet, hat in dem Tsunami alles verloren und muss jetzt neben den Nachbaren stehen, die sie vorher verpönt hatte.
Vorne befinden sich ein Mädchen mit Sonnenschirm aus Taiwan, und eine Prostituierte mir einem europäischen Klienten.
Dieser Global Villager ist ein zwanzig-jähriges Mädchen aus Taiwan. Obgleich sie noch verhältnismässig jung ist, hat sie schon dunkle Ringe unter den Augen, weil sie zu lange arbeitet und abends zu lange weggeht. Während sie langsam durch das wimmelnde Einkaufszentrum schlendert, schützt sie ihre dunkle Haut mit einem bunten Schirm gegen die stechende asiatische Sonne.
Jedes spiegelnde Schaufenster gibt ihr erneute Gelegenheit, ihr Aussehen zu überprüfen. Ihr Hauptziel besteht darin, reichlich Geld zu verdienen, nicht nur für Kleidung sondern auch für die beste Creme, die der Markt für Hautbleichprodukte anbietet. Im Gegensatz zu denjenigen, die solche Produkte wegen schädlichen Zutaten und eventuelle Hautausschläge meiden, denkt sie sich nichts Weiteres dabei ...
In THE WORLD REALITY wird die Natur erst dann respektiert, wenn sie selten wird, wie diese bedrohte Blume in ihrem Schutzkäfig. Natürliches Wachstum, wie die Reihe von roten Zellen, wird ans Rande des Gemäldes gedrängt.
Hier schlachtet der Global Villager aus Hong Kong gerade Schlangen für den Esstopf im Nachtmarkt. Im Hintergrund steht das Ghandi Memorial Building, gebaut im Andenken eines Mannes, der für sein gewaltloses Verhalten weltweit verehrt wird.
Inwiefern übernehmen wir Verantwortung für unsere Entscheidungen? Die hier gemalte Welle, die am Meeresufer alles zerstört, ist das Ergebnis intensiver Luftverschmutzung, Wettermanipulation und unterirdischer nuklearen Explosionen (Auf Tableaux A und E).
Dazu tragen auch aus dem riesigen roten Mund des Global Villagers aus Australien zahlreiche Gedankengefängnisse bei negative Gedanken so zahlreich und intensiv, dass sie sich zusammen schweißen und sich physisch manifestieren. Ihre globale Verantwortung für Umweltschäden und Naturkatastrophen ist den Global Villagers als Kollektive nicht bewusst.
Jeder Gedanke und jede Handlung (ob positiv oder negativ) hat eine Wirkung. Die Energie, mit der wir anderen begegnen, kehrt zu uns selber zurück. Wenn wir das erkennen, und wenn wir uns mit absoluter Ehrlichkeit und Mitgefühl begegnen, werden wir unsere Welt in ein Paradies verwandeln.